Manie: Behandlung, Definition & Anzeichen

Gezielte Therapie-Maßnahmen für mehr Ausgeglichenheit in manischen Episoden

Energiegeladen, euphorisch und besonders leistungsfähig: So fühlen sich Betroffene während einer manischen Episode (oft auch Manie genannt). Sie empfinden sich nicht als krank, strotzen nur so vor Energie, warum sollten Sie also Ihre Manie behandeln lassen? Doch das kann je nach Ausprägung sogar notwendig werden. Nämlich dann, wenn Sie sich beispielsweise durch die manie-typische Selbstüberschätzung oder auch Wahrnehmungsstörungen selbst gefährden. 

Wie eine manische Erkrankung behandelt wird, wie sie sich äußert und was Sie beachten sollten, erklären wir Ihnen im Folgenden. 

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Behandlung

Manie behandeln: Kontrolle über den eigenen Antrieb zurückerlangen

Die Ursache für eine Manie wird vor allem in einer gestörten Übermittlung der Botenstoffe im Gehirn, den sogenannten Neurotransmittern, gesehen. Dadurch können Nervenimpulse nicht korrekt weitergegeben werden. Um dieses Ungleichgewicht wieder in eine Balance zu bringen, ist neben einer Psychotherapie meist auch eine ergänzende medikamentöse Behandlung der Manie notwendig. 

Eine Manie kann sich bei jedem Menschen unterschiedlich zeigen. Darum sollte eine entsprechende Behandlung immer individuell auf die jeweiligen Manie-Symptome und die persönlichen Bedürfnisse des Patienten oder der Patientin angepasst werden. Dazu erfolgen in der Regel als erstes ausführliche Anamnesegespräche mit der Ärztin oder der Psychotherapeutin. Steht die Diagnose Manie einmal und ist die jeweilige Ausprägung bekannt, kann eine individuelle Behandlung erarbeitet werden. 

Da Betroffene mit Manie sich selbst nicht als krank erleben, sind es oft in einer akuten Manie die Angehörigen, die auf einen Arztbesuch und eine entsprechende Behandlung drängen. Das in einer akuten manischen Phase oft stark überzogene Verhalten beeinflusst nicht nur die Betroffenen selbst. Sehr oft wird auch das direkte Umfeld, wie beispielsweise Angehörige, Freunde oder Arbeitskollegen in Mitleidenschaft gezogen. 

Therapien

Manie-Therapie: Mit gezielter Hilfe zu mehr Ausgeglichenheit

Für uns steht nicht das Krankheitsbild, sondern der Mensch im Mittelpunkt der Behandlung. Darum gibt es bei uns auch keine Pauschallösungen für das “Krankheitsbild Manie”. Wir möchten, dass die Therapie Ihrer manischen Störung erfolgreich verläuft. Daher ist es uns wichtig, diese auf Ihre Bedürfnisse und Ihr persönliches Krankheitsbild anzupassen. 

Dazu nehmen wir uns die Zeit, Ihre Manie-Symptome und Ihre persönlichen Hintergründe kennenzulernen. Denn eine manische Phase kann durch verschiedene Faktoren im persönlichen Umfeld ausgelöst werden. 

Hilfe mit Know-how, Fingerspitzengefühl und Transparenz

Bevor wir mit Ihnen richtig in die Therapie starten, finden drei Probesitzungen statt. Diese Sitzungen sind dazu gedacht, dass sowohl Sie als auch die Psychiater oder Psychotherapeuten prüfen können, ob “die Chemie” zwischen Ihnen stimmt, denn die therapeutische Beziehung ist einer der wichtigsten Wirkfaktoren. Schließlich reden Sie mit ihnen über vertrauliche Dinge, darum sollte auch eine entsprechende Vertrauensbasis geschaffen werden können. 

In diesen Gesprächen erfragen unsere Ärzte und Therapeuten mit viel Fingerspitzengefühl und jahrelanger Erfahrung, welche Umstände in Ihrem persönlichen Leben zu der manischen Episode geführt haben und wie sich diese bei Ihnen äußert. Im nächsten Schritt gehen sie mit Ihnen die möglichen Behandlungsoptionen durch und erstellen gemeinsam mit Ihnen einen individuellen Therapieplan nach Ihren Bedürfnissen. 

Neben der medikamentösen Behandlung können im Zuge der Psychotherapie verschiedene Therapieverfahren genutzt werden, wie zum Beispiel: 

  • Psychoedukation

    Im Rahmen der Psychoedukation, welche auch zur Verhaltenstherapie zählt, lernen Patienten und ihre Angehörige mehr über die Störung sowie die möglichen Therapie- und Behandlungsmaßnahmen. Außerdem erhalten sie in den Gesprächen viele effektive Tipps zur Selbsthilfe und zur Unterstützung ihrer Angehörigen. 

  • Kognitive Verhaltenstherapie

    Die kognitive Verhaltenstherapie ist darauf ausgelegt, konkreten, aktuellen Problemen auf den Grund zu gehen und gemeinsam mit den Betroffenen, abgestimmt auf Ihre individuellen Therapieziele, Lösungen und Bewältigungsstrategien zu erarbeiten. Der Fokus liegt hierbei auf der Gegenwart und weniger auf der Vergangenheit, wie es beispielsweise bei der Psychoanalyse der Fall ist.

    Ziel ist es, den Betroffenen im Hier und Jetzt zu helfen, den Alltag besser zu meistern, Frühwarnzeichen der manischen Episode zu erkennen und Bewältigungsstrategien zu erarbeiten. Ebenso wird an einer geeigneten Tagesstrukturierung, dem Erkennen und Verändern belastender bzw. dysfunktionaler Gedanken und Einstellungen sowie dem Ausgleich aus Belastung und Entlastung gearbeitet. 

     

  • Tiefenpsychologische Psychotherapie

    Die tiefenpsychologische Psychotherapie wurde aus der Psychoanalyse weiterentwickelt. Im Rahmen dieses Verfahrens versuchen die Therapeuten mit den Betroffenen gemeinsam, Konflikte aus der Vergangenheit aufzuarbeiten, die zu aktuellen seelischen Problemen führen. 

Wenn eine manische Störung vorliegt, dann ist nicht nur der eigene Antrieb und die Leistungsfähigkeit gesteigert. Die Selbsteinschätzung, der Sexualtrieb und das Verhalten können enorm überzogene Ausmaße annehmen, bis hin zum Größenwahn.

Ihre Spezialisten in der Manie-Behandlung

Wir behandeln manische Episoden sowohl im Rahmen einer bipolaren Störung wie auch als separate affektive Störung nach ICD-10-Klassifizierung. Die Therapie erfolgt in der Regel ambulant in unseren Praxen, sofern keine weiteren Begleiterkrankungen vorliegen, die einen stationären Aufenthalt notwendig machen. 

KIRINUS Einrichtungen, die Manie behandeln

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KIRINUS Praxis Sendlinger Tor

  • Ambulante Behandlung
  • Psychotherapie
  • Psychiatrie
  • Neurologie
  • Allgemeinmedizin

KIRINUS Praxis Am Kurpark

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Definition

Definition & Anzeichen einer Manie

Stimmungsschwankungen kennt jeder Mensch und mehr Energie ist doch eigentlich etwas Gutes, oder? Prinzipiell schon. Wenn jedoch eine manische Störung vorliegt, dann ist nicht nur der eigene Antrieb und die Leistungsfähigkeit gesteigert. Die Selbsteinschätzung, der Sexualtrieb und das Verhalten können enorm überzogene Ausmaße annehmen, bis hin zum Größenwahn. 

Oft verfallen Betroffene in einer manischen Episode auch in einen regelrechten Kaufrausch, was unter Umständen zu erheblichen Schulden führen kann.  Auch Wahrnehmungsstörungen sind nicht selten. So hören Manie-Betroffene oft Geräusche, die nicht da sind oder sehen Farben. 

Hypomanische Episoden: Manie in der abgeschwächten Form

Eine Hypomanie bezeichnet eine abgeschwächte Form der Manie. Hypomanische Symptome liegen immer noch deutlich über dem Normalzustand der Betroffenen, sind jedoch nicht so extrem ausgeprägt wie bei der eigentlichen Manie. 

Hypomanie-Symptome sind zwar ähnlich, jedoch berichten Betroffene während einer entsprechenden Episode eher über gesteigerte Kreativität, Leistungsfähigkeit und auch Lebensfreude. Oft entfallen bei dieser Form des Krankheitsbildes jene Symptome, mit denen die Betroffenen sich selbst oder ihre Umgebung gefährden. Das lässt sich aber auch nicht pauschal für alle Hypomanie-Patienten sagen. 

Manische Episoden im Rahmen einer bipolaren Störung

Neben der ICD-10-Klassifizierung als eigenständige affektive Störung laut findet man die Manie bzw. manische Episoden auch im Zuge einer bipolaren Störung, oft auch als manisch-depressive Erkrankung oder manisch-depressive Störung bekannt. Der Unterschied von der eigenständigen zur bipolaren Manie ist, dass im Zuge der bipolaren Störung die manischen Episoden im Anschluss an depressive Episoden folgen - oder auch umgekehrt. 

Auch im Krankheitsbild der manisch-depressiven Störung können sowohl die “vollständige” Manie als auch die Hypomanie in Erscheinung treten. Die bipolare Hypomanie fällt von der Intensität der Symptome geringer aus. Während eine bipolare manische Episode mindestens 7 Tage anhält, dauert eine hypomanische Episode in dem Zusammenhang mindestens 4 Tage. 

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Wissen

FAQ

  • Was ist eine Manie?

    Die Manie ist eine nach ICD-10 anerkannte affektive Störung, die sich durch extrem gesteigerten Antrieb, Enthemmung und enormer Selbstüberschätzung auszeichnet. Die Störung verläuft in Phasen von jeweils mindestens 7 Tagen. 

    Als abgeschwächte Form der Störung ist die Hypomanie bekannt. Die Symptome beziehen oft sich eher auf den Antrieb und die Kreativität, statt auf selbstgefährdende Überschätzung und Größenwahn. Hypomanische Phasen dauern mindestens 4 Tage an. 

  • Was kann eine Manie auslösen?

    Eine manische Episode kann durch anhaltenden Stress verschiedener Lebensumstände ausgelöst werden, wie zum Beispiel der Verlust des Jobs, eine Trennung oder auch der Tod eines Angehörigen. 

    Allerdings kann eine manische Episode durchaus auch plötzlich und ohne auslösende Faktoren auftreten. 

  • Was bedeutet manisch-depressiv?

    Von einer manisch-depressiven Erkrankung spricht man, wenn eine bipolare Störung vorliegt. In dieser folgen die manischen oder hypomanischen Episoden im Anschluss an depressive Episoden. Allerdings kann die Reihenfolge auch umgekehrt sein. 

    Bei einer manisch-depressiven Störung leben die Betroffenen praktisch zwischen zwei Extremen: extrem energiegeladen und von sich selbst überzeugt hinüber in die depressive Phase, in denen sie sich oft als unwürdig empfinden und zu keinerlei Gefühlen mehr fähig sind.

  • Was ist eine manische Psychose?

    Von einer psychotischen Manie spricht man, wenn die Betroffenen im Zuge der manischen Episode akustische oder optische Halluzinationen erleben. Sie nehmen dann Geräusche oder Dinge bzw. Farben wahr, die nicht real sind. Häufig fühlen sich Betroffene mit einer manischen Psychose auch verfolgt.