Fast jeder erlebt im Laufe des Lebens Phasen mit psychischen Belastungen – etwa anhaltende Niedergeschlagenheit oder starke Ängste. Tatsächlich entwickelt etwa jede zweite Person im Laufe ihres Lebens eine psychische Erkrankung im klinischen Sinn. Psychische Erkrankungen sind also nichts Ungewöhnliches und können jeden treffen – unabhängig von Alter, Beruf oder Lebenssituation. Deshalb behandeln wir seelische Gesundheit mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie körperliche Erkrankungen: offen, empathisch und professionell.
Die wirksamste Hilfe bei psychischen Erkrankungen entsteht, wenn die Therapie gezielt auf das jeweilige Krankheitsbild ausgerichtet ist. Expertinnen und Experten bezeichnen dies als störungsspezifische Behandlung. Wir bieten eine störungsspezifische Behandlungssetting für Patientinnen und Patienten mit Depressiven Störungen, Belastungs- und somatoformen Störungen an. Dabei werden im Rahmen der störungsspezifischen Diagnostik Ihre individuellen Krankheitsfaktoren erhoben und ein Therapiefokus und Behandlungsziele für den tagesklinischen Aufenthalt mit Ihnen zusammen vereinbart.
Depressive Störungen können sehr unterschiedliche Formen haben. Wir orientieren uns bei Ihrer individuellen Behandlung dabei an einem integrativen biopsychosozialen Störungsverständnis. Dabei werden Ihre körperlichen Erkrankungsfaktoren medizinisch berücksichtigt. Psychotherapeutisch behandeln wir Sie mittels Verhaltenstherapie, die auf der bewährten Dialektisch-behavioralen Therapie (DBT) basiert. Unser erfahrenes Team unterstützt Sie ebenso sozialmedizinisch, damit Sie wieder in Ihren Alltag finden.
Bei dissoziative oder sogenannte Konversionsstörungen werden unbewusste und unbewältigte Konflikte mittels Psychoedukation der weiteren kognitiven Verhaltenstherapie zugänglich gemacht. Ausgeprägte Stressreaktionen werden mit einem Fertigkeitentraining bewältigt.
Motivationsbehandlung und Psychoedukation stehen bei dem Wiedererlernen einer normalen Essstruktur am Anfang der Behandlung sowie die Verbesserung der körperlichen Folgen. Im Verlauf werden entstehende und aufrechterhaltende Krankheitsfaktoren mehr in den Mittelpunkt der Therapie gerückt. Bei ausgeprägten körperlichen Beschwerden empfehlen wir gegebenenfalls vor der teilstationären eine stationäre Behandlung.
Auslösende und aufrechterhaltende Faktoren werden in Ihrer tagesklinischen Behandlung mit einer Verhaltensanalyse beschrieben und gezielt für ein Expositionstraining eingesetzt. Begleitend können Sie den Umgang mit den Begleitsymptomen durch ein Fertigkeitentraining verbessern und damit wieder die Kontrolle über die Ängste erlangen.
Stabilisierung, Konfrontation und Bewältigung sind Elemente der spezifischen Traumatherapie, die in Ihrem Behandlungsplan so individuell wie Ihre Lebensereignisse berücksichtigt werden. Begleitend von einem Stabilisierungstraining werden wir uns zusammen mit Ihnen die außergewöhnlich belastende Lebensereignisse therapeutisch „ansehen und aushalten“ können.
Körperliche Beschwerden ohne eine körperliche Erkrankung werden zunächst mit Psychoedukation „verstanden“ und dann mit kognitiver Verhaltenstherapie bearbeitet. Zusätzlich behandeln wir ebenso somatoforme Störungen, bei denen eine körperliche Erkrankung nicht das Ausmaß der Beschwerden und des Leidens der Betroffenen erklären kann.
Sie werden auch als strukturelle Störungen bezeichnet, weswegen hier ein Ansatzpunkt der Behandlung insbesondere in der Einzelpsychotherapie besteht. Bei der problemorientierten Psychotherapie werden die sich wiederholenden Konflikte mit sich selbst und mit anderen im gegenwärtigen Alltag gelöst.
Entwicklungs-, Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Jugend und Auswirkungen in das junge Erwachsenenalter (Transition) stellen eine behandlungsbedürftige Indikation in der Tagesklinik dar. Neben der frühen Entstehung und Aufrechterhaltung der Beschwerden wird hierbei in der tagesklinischen Therapie zusätzlich ein Schwerpunkt auf familiäre, soziale und ausbildungsbezogene Fragestellungen gelegt.
Depressive Störungen im höheren Erwachsenenalter stellen eine behandlungsbedürftige Indikation für eine Psychotherapie dar. In Ihrer kognitiven Verhaltenstherapie berücksichtigen wir altersmedizinische Themen wie die aktuelle Lebensphase und -bilanz. Durch Entspannungsverfahren einerseits und eine angepasste Bewegungstherapie andererseits können Sie zusätzlich eine Verbesserung Ihrer Lebensqualität erzielen.
Psychische Gesundheit mit Herz und Verstand.